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KARRIEREWEGE die inspirieren | Micaela – Leiterin Pflege und Betreuung Seniorenzentrum

In dieser Ausgabe im Interview: Micaela Arifagic, Leiterin Pflege und Betreuung im Seniorenzentrum Brunnenhof, Wangen
Ihr Bildungsweg bis dato: Fachfrau Gesundheit FaGe EFZ – Dipl. Pflegefachfrau HF am ZAG (berufsbegleitend) – MAS Health Service Management
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Dein beruflicher Werdegang in wenigen Sätzen.
Meine Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ begann ich im Kanton Luzern und schloss diese umzugsbedingt im Kanton St. Gallen ab. Heirat, Mutterschaft und einige Jahre Familienzeit folgten, bis ich mich entschloss den Schritt zurück in den Tagesdienst zu wagen. Mein starker Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung führte mich in die Spitex und ich startete in die berufsbegleitende Weiterbildung zur dipl. Pflegefachfrau HF am ZAG.

Ich habe die Höhere Fachschule erfolgreich absolviert und nutzte die anschliessende Gelegenheit, ein Jahr als Teamleiterin bei der Spitex zu arbeiten. In dieser Zeit startete ich mit den CAS «Leadership und Führung im Sozial- und Gesundheitswesen» sowie «Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen».

Stets präsent war mein Wunsch, langfristig wieder in der Langzeitpflege, wo ich einst als Lernende startete, zu arbeiten. Eine Bekannte machte mich auf die Stelle als Leiterin Pflege und Betreuung im Alterszentrum aufmerksam und ich entschloss mich, mich zu bewerben. Seit September 2024 arbeite ich nun in dieser Funktion und plane derzeit, den letzten CAS «Management im Gesundheitswesen» für den MAS «Health Service Management» zu absolvieren.

Welche Gründe gab es, nicht direkt nach der Berufslehre mit der HF-Ausbildung in der Pflege weiterzumachen?
Als junge Lernende konnte ich mir noch nicht so recht vorstellen, zukünftig einmal so viel Verantwortung zu übernehmen. Mit den Jahren und gesammelter Lebenserfahrung habe ich an Mut gewonnen und konnte meine persönlichen Stärken besser erkennen. Dieser Prozess des Erwachsenwerdens und der Reflektion brachte mir schliesslich die Klarheit mich weiterentwickeln zu wollen.

Ein weiterer Grund war, dass ich schon früh wusste ich, dass die Gründung einer eigenen Familie für mich eine hohe Priorität hat. Der Wunsch, zu heiraten und Kinder zu bekommen, war ein zentrales Lebensziel, das für mich an erster Stelle stand. In dieser Phase habe ich mich daher bewusst für die Familie entschieden und ein mögliches Studium erst einmal hintenangestellt.

Warum hast du dich entschieden die BB Pflege HF am ZAG zu besuchen?
Nach knapp neun Jahren Tätigkeit als Fachfrau Gesundheit EFZ, in denen ich mich voll und ganz meiner Familie widmete, nahm der Wunsch nach dem nächsten Karriereschritt dann Form an. Mit der Zeit fühlte ich mich in meiner Rolle als Fachfrau Gesundheit zunehmend unterfordert. Mein Wunsch, den Pflegeprozess selbstständig steuern zu können und die Klientinnen und Klienten eigenverantwortlich von A bis Z zu begleiten, ohne stets die Genehmigung einer diplomierten Pflegefachperson einholen zu müssen, wuchs. Zudem empfand ich das Weiterbildungsangebot für Fachfrauen Gesundheit als begrenzt, insbesondere im Bereich Führung. Aus meiner Sicht ist es im Führungskontext unerlässlich, die Qualifikation einer diplomierten Pflegefachfrau HF zu besitzen. Diese Weiterbildung bietet nicht nur wertvollen fachlichen Input, sondern verändert auch die Denkweise und fördert eine immense persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Meine Kinder hatten das Primarschulalter erreicht und ich begann nach passenden Möglichkeiten zu suchen. Dabei stiess ich auf das ZAG und die Chance das HF-Studium berufsbegleitend zu absolvieren. Schnell war für mich klar:  Das ist die ideale Lösung. Die Module sind flexibel einteilbar und mein Arbeitgeber sowie meine Familie haben mich tatkräftig unterstützt. Das hat mir geholfen den Schritt Richtung dipl. Pflegefachfrau HF zu wagen.  Dass einige Module mittlerweile online im Fernunterricht angeboten werden, ist gerade für Studierende mit Familie eine grosse Unterstützung.

Mein Entschluss stand fest: „Ich ziehe das durch – ich kann das.“

Wie hast du das Anrechnungsverfahren des berufsbegleitenden Bildungsganges Pflege HF am ZAG wahrgenommen? Was waren allfällige Herausforderungen?
Beim Anrechnungsverfahren hatte ich zunächst Bedenken, da ich bei einigen Pflegethemen über wenig oder gar keine Kompetenzen verfügte.  Während des Studiums wurde mir jedoch klar, warum das so war. Als Fachfrau Gesundheit EFZ fehlte mir das vernetzte und vertiefte Denken, das für ein umfassendes Verständnis notwendig ist. Schlussendlich war ich froh, dass mir nebst den FaGe-Kompetenzen nur einige angerechnet wurden. Auf diese Weise konnte ich in allen Bereichen des Studiums profitieren, was für meine Weiterentwicklung entscheidend war.

Vorstellbar ist, dass bei einer stärkeren Begleitung im Anrechnungsverfahren, bei welchem man Kompetenzen schriftlich nachweisen muss, einige Module mehr anerkannt worden wären.

Für wen eignet sich der berufsbegleitende Bildungsgang Pflege HF am ZAG?
Das berufsbegleitende Studium Pflege HF eignet sich besonders für Menschen, die selbstorganisiert sind und gerne eigenständig planen. Es ist ideal für Mütter und Väter, die Kinder betreuen müssen sowie für Personen, die auf ein regelmässiges Einkommen angewiesen sind und nebenbei arbeiten. Auch für Menschen, die aktiv in Vereinen oder Organisationen tätig und zeitlich stark eingeschränkt sind, stellt dieses Weiterbildungsmodell eine gute Lösung dar.

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